Samstag, 27. August 2016

Die Champions League Reform und ihre Auswirkungen

Es ist vollbracht. Die UEFA hat sich in einer Nacht- und Nebelaktion, ohne der Einbindung zahlreicher nationaler Verbände zu einem Schritt entschlossen, welcher ein paar Gewinner und sehr viele Verlierer zurücklässt. Die Champions League wird ab der Saison 2018/2019 auf jene Art und Weise reformiert, dass man in Zukunft gar nicht mehr von einer Champions League sprechen dürfte.

Was ändert sich? 

Von den 32 Startplätzen in der UEFA Champions-League Gruppenphase, erhalten die derzeitigen Top vier Nationen, jeweils vier Startplätze zugesprochen. Bei diesen Nationen handelt es sich um Spanien, Deutschland, England und Italien. Das bedeutet, dass von den 32 Startplätzen bereits die Hälfte vergeben sind. Startplatz Nummer 17 geht in Zukunft an den Sieger der abgelaufenen Champions-League Saison. Startplatz Nummer 18 ist für den Sieger der vergangenen Euro-League Saison reserviert.

Die oberen Daten sind Faktum. Die UEFA hat verkündet, dass über die restlichen Startplätze erst im Dezember entschieden wird. In der Zwischenzeit ist allerdings ein Schriftstück aufgetaucht auf dem folgendes zu lesen ist:

Jene Nationen, welche im Ranking auf Platz 5 und 6 zu finden sind, sollen jeweils zwei Startplätze in der Champions-League Gruppenphase erhalten. Damit wären bereits 22 Startplätze vergeben. Die sich im Länderranking auf den Plätzen 7, 8, 9 und 10 befindlichen Nationen bekommen jeweils einen Startplatz zugesprochen. Das würde bedeuten, dass bereits 26 der 32 Startplätze vergeben sind.

Die restlichen sechs Startplätze werden folgendermaßen ausgespielt:

Vier Startplätze über den Meisterweg und zwei Startplätze über den Nicht-Meisterweg.

Für Österreich (derzeit auf Platz 17 im Länderranking) bedeutet dies, dass eine fixe Qualifikation für die nächsten Jahre außer Reichweite ist. Nachdem selbst Länder wie die Niederlande keinen Fixplatz mehr in der Champions-League Gruppenphase bekommen, sind die Chancen für die Qualifikation signifikant gesunken. In Zahlen ausgedrückt spielen sich 43 Meister die vier Meisterweg Startplätze aus.

Was ändert sich sonst noch?

Sämtliche Vereine werden in Zukunft nach der eigenen Bilanz beurteilt. Die eigenen Erfolge in der Vergangenheit werden ebenso berücksichtigt. Der Nationenteil wird aus dem Klub-Koeffizienten herausgenommen.

Die UEFA hat sich wohl von einigen der europäischen Klubs erpressen lassen. Diese haben ja bereits seit längerer Zeit ganz unverhohlen mit der Abhaltung einer eigenen Liga gedroht, wenn die UEFA keine Reform zu ihren Gunsten herbeiführen würde. Die UEFA hat aber immerhin 53 Mitgliederverbände und nicht nur vier. Man darf gespannt sein, wie sich diese nun verhalten werden. Schließlich erfuhren beinahe sämtliche Verbände erst aus den Medien welche Champions-League Reform die UEFA beschlossen hat...

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